Pilgern mit Hund nach Santiago de Compostela

Translation:

Annika: Erneuter Wintereinbruch

Die Nacht im Wohnzimmer unseres Chalets war mir zu kalt. Das Bett war mir zu hart und Sira hatte irgendwie auch keine Ruhe. Andauernd marschierte sie auf dem Laminat auf und ab und wenn sie ein Geräusch hörte, bellte sie ihr komisches, halb unterdrücktes "Büff!" Leise genug, um die Nachbarn nicht zu stören, aber laut genug, um mich zu wecken.

Zum Frühstück gab es ofenwarme Croissants und Baguette. Damit war ich einigermaßen entschädigt für die harte Nacht.

Gestern haben wir uns entschieden, ohne Rucksack zu wandern, da wir ja zwei Nächte auf dem Campingplatz verbringen wollten. Leichtwandern muss auch mal erlaubt sein!

Heute ist es mächtig kalt. Ab und an schneit es, gelegentlich findet auch die Sonne ihren Weg zu uns. Der Boden ist gefroren, was das Laufen über die Feldwege angenehm für uns macht.

Sira genießt das Laufen ohne Rucksack. Sie tänzelt albern um uns herum und hüpft an uns hoch. Ich ärgere mich, dass ich die Schleppleine nicht mitgenommen habe.

Der Tag führt uns über die wenig befahrene Landstraße durch kleine Orte wie Hacourt, Doncourt-sur-Meuse und Levecourt.

Der halb gefrorene Tümpel am Wegesrand begeistert Sira. Immer wieder hält sie an, um sich ein Eis to go herauszubrechen.

  Als wir die Hofanlage Dardu passieren, sind wir schwer beeindruckt: Wie viele Viecher werden in solchen riesigen Stallungen wohl gehalten? Neben Hunderten Rindern auf jeden Fall mindestens drei Katzen, wie Sira begeistert und mit vollem Körpereinsatz feststellt.

Wir laufen immer weiter zwischen den Feldern, bis wir schließlich in Montigny-le-Roi ankommen und uns von der freundlichen Betreiberin unseres Campingplatzes abholen lassen.

Diese hat uns gestern noch eine Extra-Decke, eine Kaustange und einen Napf für Sira vorbeigebracht. Heute schenkt sie uns noch dazu ungefähr ein Kilo Hundefutter aus den Vorräten für ihren Hund. Zusätzlich bekommen wir auch heute wieder den Schlüssel für ein Chalet mit Internet und geduldige und engagierte Hilfe bei dem Verschaffen eines Schlafplatzes für morgen. Und dann auch noch die Übernachtung viel billiger als erwartet! Mensch Jakobus, dass du das alles so nett für uns regelst...

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